Bücher über Botanik erschienen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, der Zeit der Renaissance mit ihrem Interesse an der Natur. Die Bilder wurden bald für eine Vielzahl von Zwecken verwendet.
Als die Tulpe auf der Bildfläche erschien, wurde diese Blume sofort zu einem Favoriten. Auf Gemälden erscheint sie inmitten anderer Blumen. Dabei wurde die Blume originalgetreu abgebildet, aber in Sträußen mit Blumen, die zu anderen Jahreszeiten blühen. Die Künstler machten Skizzen und Notizen und wählten ihre Beispiele aus Botanikbüchern aus. Ab 1620 wurden Blumen auch als eine Art Stillleben dargestellt, z. B. lose auf einer Tischecke. Die Menschen bewunderten nicht nur die Schönheit der neuen und exotischen Blume, der Tulpe, sondern die Gemälde mit den „Blumentöpfen“ hatten auch eine Vanitas-Bedeutung, einen Verweis auf Eitelkeit und Vergänglichkeit.
Als der Handel mit Tulpen zur Mode wurde, ließen die Händler die blühenden Tulpen Stück für Stück bemalen, um sie später als eine Art Katalog für den Verkauf der Zwiebeln zu verwenden. Das beste Beispiel in diesem Bereich ist das Tulpenbuch im Besitz des Frans Hals Museums in Haarlem, für das die berühmte Künstlerin Judith Leyster aus dem 17. Jahrhundert auch einige Illustrationen geliefert hat. Tulpen tauchten auch auf Fliesen, Tortenplatten, Mustertüchern und Stecklingen auf, und im Frans Hals Museum steht ein Himmelbett, dessen Vorhang mit Hunderten von Blumen, darunter unzähligen Tulpen, verziert ist.
Auf Gemälden sehen wir, wie Blumen in Töpfen oder Krügen arrangiert, zu Kränzen oder Girlanden verarbeitet werden. Für die Tulpen wurden spezielle Vasen in Delfter Blau angefertigt. Eine Art Pagoden aus übereinander gestapelten Elementen mit Übertöpfen und Öffnungen, in die Tulpen gesteckt werden können. Es sind vor allem diese Tulpenvasen, die zeitgenössische Künstler dazu inspiriert haben, moderne Versionen aus Glas oder Keramik zu schaffen. Das Frans-Hals-Museum verfügt über eine Reihe von wunderbaren Beispielen, die vor allem bei der jährlichen Ausstellung von Blumenarrangements zum Einsatz kommen.
Frans Hals Museum
Besuchsadresse: Groot Heiligland 62, Haarlem
Postanschrift : PO Box 3365, 2001 DJ Haarlem
T (023) 511 57 75
E franshalsmuseum@haarlem.n
www.franshalsmuseum.nl
Das Frans Hals Museum ist unter anderem für seine jährliche Blumenausstellung bekannt, bei der wunderschöne Blumensträuße ausgestellt werden.
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